ThingsBy7 – Banking on the Internet of Things

Endlich! Nach einem langen Arbeitstag zu Hause angekommen: Füsse hochlagern, Zeit für sich und seine Liebsten haben, Seele baumeln lassen. Doch halt –  falsch gedacht! Für die meisten von uns wartet zu Hause unser Zweitjob. Haushaltsarbeiten erledigen, Bürokram meistern und schliesslich noch Einkäufe erledigen.

Mit diesem Szenario leiten Urs Gubser (SIX), Ivana Supalova (SIX), Jaroslav Judin (SIX), Marc Burkhalter (CC Sourcing) und Yannick Uldry (CC Sourcing) die Vorstellung der von ihnen entwickelten Plattform auf der Hannover Messe ein – ThingsBy7. ThingsBy7 ist die neue Programmatic-eCommerce-Plattform der SIX, ein Vorstoss in die Welt der IoT und ein Beispiel par excellence für die nahtlose Einbindung von Banking Services in das Leben des Konsumenten. Die Vision der Plattform: Der Haushalt soll sich in Zukunft um dich kümmern, nicht du dich um den Haushalt. Um diese Vision zu verwirklichen, möchte ThingsBy7 Bindeglied zwischen Konsumenten (B2B und B2C), ihren smarten Geräten und Lebensmittelherstellern sein, ihr Wertversprechen: ein personalisiertes Einkaufserlebnis mit unterschiedlichem Grad menschlichen Eingriffs bei vollkommener Neutralität für die Produktverkäufer.

  • Personalisiertes Einkaufserlebnis:
    Der Kunde besitzt die Möglichkeit, in seiner Zugangsapp verschiedene Parameter wie Preis, Produktmarke, Lieferzeit und Lieferort seinen persönlichen Präferenzen anzupassen
  • Unterschiedlicher Grad menschlichen Eingriffs:
    Über die Plattform können neben den Konsumenten selbst auch von ihnen autorisierte Maschinen Bestellungen vornehmen, je nach Konfiguration vollständig autonom oder nach Bestätigung durch den Nutzer in der App. Darüber hinaus können neben selbst ausgewählten Produkten auch ganze vorgefertigte Warenkörbe für bestimmte Rezepte bestellt werden
  • Vollkommene Neutralität:
    Da die SIX selbst weder IoT-Devices herstellt noch Lebensmittel vertreibt oder Lieferservices anbietet, handelt es sich bei ThingsBy7 im Gegensatz zu Siroop, Le Shop oder Amazon Marketplace um die erste wirklich neutrale Plattform ihrer Art, deren Gewinn allein durch die Unterstützung ihrer Ecosystempartner maximiert wird.

Diese Partner bestehen neben den Konsumenten – zunächst vor allem kleine und mittlere Unternehmen, aber auch Privatpersonen – aus den Herstellern von IoT-Devices, Lebensmittelhändlern, Lieferdiensten sowie weiteren technologischen Partnern für User Interface und Expertise im Bereich Artificial Intelligence. Den Ecosystembeitrag der SIX bildet mit der Plattform ihre Expertise beim Matching von Käufern und Verkäufern und bei der Zahlungsabwicklung sowie ihr umfangreiches Partnernetzwerk, das über 150 000 Händler umfasst.

Als Corporate Start-up ist Thingsby7 – dessen Name übrigens durch eine Kundenumfrage entstanden ist – Teil des Accelerator-Programms des FinTech-Inkubators F10. Die Lösung befindet sich momentan noch in einer frühen Phase, Ziel ist es aber bis August 2018 mit ausgewählten Partnern – einer Konsumententestgruppe, einem Küchengerätehersteller, zehn Pionier-Händlern sowie einem Logistikpartner – ein Minimal Viable Product (MVP) zu entwickeln. Dabei fokussiert sich Thingsby7 zunächst auf die Stadt Zürich, beabsichtig aber, die Lösung künftig auch in weiteren Schweizer Städten anzubieten. Der Prototyp war bereits an der diesjährigen Hannover Messe am Swiss Pavillon zu sehen: eine vernetzte Minibar und eine vollautomatisierte Kaffeemaschine, die ihre jeweiligen Inhalte und Füllstände autonom erkennen und bei Bedarf die den Bedürfnissen ihrer Besitzer entsprechenden Produkte über die ThingsBy7-Plattform nachbestellen.

Interessierte können sich bereits unter https://thingsbyseven.com/ als Testkunden registrieren.

Alles in allem kann festgehalten werden, dass sich die SIX als Initiator dieses Vorhabens in eine gute Ausgangslage gebracht hat, um die Entwicklung der entstehenden Programmable-eCommerce-Ecosysteme mittels IoT-Geräten aktiv mitzugestalten und dadurch entstehende Ertragspotentiale zu erschließen (einen Artikel zu grundsätzlichen Positionierungsmöglichkeiten von Banken im Internet der Dinge gibt es auf unserem Blog). Obwohl noch in den Kinderschuhen, stellt die ThingsBy7-Lösung doch ein ausgezeichnetes Beispiel dar, wie sich Banken und Finanzdienstleister durch die Entwicklung von kollaborativen Geschäftsmodellen gemeinsam mit ihren Kunden und Geschäftspartnern an die Ausgestaltung und Bewirtschaftung ihrer Ecosysteme machen können.

Tanja Hessel
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