Regulation als Kostentreiber bei den Banken

Wie eine kürzlich veröffentlichte KPMG-Studie (Evolving Banking Regulation: Part Two) zeigt, müssen sich Banken nicht nur mit wirtschaftlichen Herausforderungen (geringe Margen, verstärkter Wettbewerb, etc.) auseinandersetzen, sondern zunehmend auch mit der Umsetzung und Einhaltung regulatorischer Vorgaben. Was dabei nicht unbeachtet bleiben darf: Vorgaben zum Schutz des Anlegers und zur Risikominimierung in der Ressourcenallokation schränken nicht nur den Spielraum der Banken ein, sie stellen auch einen nicht zu unterschätzenden Kostentreiber dar.


Grosse Teile des Changebudgets der Finanzinstitute fliessen in die Erfüllung regulatorischer Vorgaben. So hat Ernst & Young die Kosten für die Umsetzung der Regulierungen pro Institut auf durchschnittlich CHF 2 Mio. geschätzt (EY Bankenbarometer 2015, S.34). Trotz alledem ist auch für die nächsten Jahre kein Rückgang dieser Entwicklung festzustellen, vielmehr erwarten die Banken nach MiFid II, AIA oder der Schweizer Kleeblattreform weitere Regelungen, die einer Implementierung im Geschäftsmodell bedürfen. Hierzu liefert KPMG eine übersichtliche Aufstellung, aus der ersichtlich wird, dass die Umsetzungsanforderungen ab dem Jahr 2015 sowohl national als auch global wieder steigen werden.
Die Frage bleibt, in welche Richtung sich die Umsetzung der regulatorischen Anforderungen entwickeln wird. Zusammenfassen lassen sich die Herausforderungen wie folgt:

  • viele Institute setzen die Regulationen weitgehend einzeln um;
  • oft fehlt der Überblick darüber, welche Passagen für die eigene Arbeit relevant sind;
  • die Interpretation gewisser Regulationspassagen zwingt die Institute zu Mutmassungen;
  • die Auswirkungen auf und Wechselwirkungen zwischen Strategie, Prozessen und Systemen werden meist nicht bis ins Detail eruiert.

Eine fachliche Methode zur Dokumentation und Beschreibung von regulatorischen Vorgaben wird derzeit vom CC Sourcing entwickelt. Fördernd dazu beitragen können Arbeitsgruppen, welche den Austausch zwischen Fachleuten aus den Bereichen Compliance, Risiko und IT und Verantwortlichen des Regulators ermöglichen.

 

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