Open Banking White Paper – The Future of Collaboration in Corporate Banking

Laut einer Umfrage sind 90 % der Banker überzeugt, dass Open Banking das organische Wachstum von Banken um 10 % steigern kann.[1] Eine globale Bankenstudie hat zudem ergeben, dass 86 % der Banken in den nächsten 12 Monaten offene APIs nutzen möchten, um Open-Banking-Funktionen zu ermöglichen.[2] Um diese Entwicklung aufzugreifen und die Chancen und Auswirkungen des Trends zur Öffnung der bankeigenen IT-Systeme besser zu verstehen, hat das Business Engineering Institute in enger Zusammenarbeit mit der Commerzbank ein Open-Banking-White-Paper zur Zukunft der Zusammenarbeit im Corporate Banking verfasst. Darin gingen wir den übergeordneten Fragen nach, was das Open-Banking-Konzept ausmacht und wie es Wertschöpfung insbesondere im Firmenkundengeschäft verändern wird. Dabei ist Open Banking für uns ein weitreichendes Konzept, das neben dem technischen Aspekt der Kommunikation unterschiedlicher IT-Systeme über APIs auch kulturelle Aspekte wie eine offene Denkweise und eine Kultur des Vertrauens umfasst. Wir betrachten dies als unmittelbaren Erfolgsfaktor, da dadurch die Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnern auf Augenhöhe gefördert wird, um innovative Lösungen zu entwickeln, welche unmittelbar den Kundennutzen erhöhen. Kollaboration und Co-Innovation sind Schlüsselfaktoren und nur durch die Kombination der richtigen Ressourcen und des Know-hows über Unternehmensgrenzen hinweg sind Akteure in der Lage, innovative und ganzheitlichere Lösungen für ihre Kunden zu schaffen. Wichtig ist zu verstehen, dass es sich bei Open Banking nicht lediglich um ein weiteres Plattform-Modell handelt, sondern ganz unterschiedliche strategische, organisatorische und technische Aspekte einschliesst und zusätzlicher Kundennutzen durch die Zusammenarbeit relevanter Parteien geschaffen wird. Dies ist möglich, indem auf bestehende Fähigkeiten und Kompetenzen im Netzwerk zurückgegriffen werden kann.

Keiner kann alles allein bewältigen

Neue technische Möglichkeiten gehen gleichzeitig mit neuen Herausforderungen einher, welche insbesondere in der heutigen komplexen Welt nicht mehr von einer einzigen Partei gelöst werden können. Eine Grossbank mit ihren langjährigen Erfahrungen verfügt dabei über einen grossen Erfahrungsschatz und erprobte technologische Fähigkeiten (bspw. Umgang mit Daten, technische Schnittstellen und Automatisierung), welche unter anderem in Partnerschaften eingebracht werden können. Dabei geht es darum, notwendige technische Grundlagen mit den Partnern zu schaffen, gemeinsam Chancen zu erkennen und die richtigen Ressourcen zu identifizieren und zu nutzen.

Geschäfts- und Firmenkunden sind Teil der Gleichung

Wir konnten im Rahmen unserer Recherche drei grundlegende Bedürfnisse von Firmenkunden identifizieren: “massgeschneiderte Produkte und Lösungen”, eine hohe “Automatisierung und End-to-End-Integration” und eine sogenannte “hybride digital-persönliche Beziehung”. Das Vorhandensein einer vordefinierten Reihe von Produkten und der richtigen technischen Instrumente zu deren Bereitstellung reichen nicht aus, um den genannten Bedürfnissen ganzheitlich gerecht zu werden. Diese Bedürfnisse gesamthaft zu befriedigen erfordert Kooperation, da nur der Austausch von Ideen die Entwicklung von Angeboten ermöglicht, die zusätzlichen Kundennutzen schaffen und über das hinausgehen, was alle Akteure im Alleingang hätten erreichen können. Darüber hinaus sind ein persönliches Verhältnis und Vertrauen weiterhin wichtige Erfolgsfaktoren für den Aufbau einer erfolgreichen und langfristigen Kundenbeziehung. Wir sind der Meinung, dass Lösungen in enger Kooperation mit dem Kunden geschaffen und bereitgestellt werden sollten. Der Kunde wie auch andere Partner (z. B. FinTechs) sind ein wichtiger Teil der Gleichung.

Kooperation als Schlüssel zum Erfolg

Letzten Endes sehen wir, dass die Welt auf viel engere Zusammenarbeit und Kooperationen zusteuert. Wert wird selten von einer Partei allein geschaffen. Ausserdem genügt oft auch die beste Idee allein nicht, denn die dafür richtigen Ressourcen, das Know-how und die Ausdauer für eine erfolgreiche Umsetzung müssen ebenfalls zur Verfügung stehen. Wir sehen eine Zukunft, in der Organisationen viel offener miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten. Jede Partei bringt einzigartige Fähigkeiten ein, und wenn die Stärken aller Parteien kombiniert werden, ist das Potenzial für innovative Lösungen nahezu unbegrenzt. McKinsey & Company schätzen die Wertschöpfung im Rahmen der organisations- und branchenübergreifenden Zusammenarbeit auf 60 Billionen US-Dollar bis zum Jahr 2025[3]. FinTechs sind dafür bekannt, dass sie in der Vergangenheit von etablierten Banken oft als Bedrohung betrachtet wurden. Nun haben allerdings beide Parteien erkannt, dass grosses Potenzial in einer Zusammenarbeit besteht. Erst die Kombination ihrer Fähigkeiten führt zur Steigerung des Kundenutzens und der Fokus sollte stehts darauf liegen.

Sind Sie neugierig geworden, wie das Konzept von Open Banking die Zusammenarbeit im Corporate Banking verändert? Dann können Sie unter nachfolgendem Link das komplette White Paper zum Download abrufen:

https://developer.commerzbank.com/whitepaper


[1] Accenture. 2018. The brave new world of Open Banking.

[2] Finastra. 2020. Open Banking and collaboration: State of the nation survey 2020.

[3] McKinsey. 2017. Competing in a world of sectors without borders.

Teambeiträge CC Ecosystems

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