Blockchain als Game Changer im ZV
Es weihnachtet sehr und wir blicken auf ein erfolgreiches Jahr mit spannenden Workshops und Projekten in den Themenbereichen Digitalisierung in der Kunde-Bank-Interaktion, Big Data, Agilität im Sourcing und Regulation zurück. Wir möchten uns bei Euch herzlich für die gute Zusammenarbeit bedanken, für den Input, die Diskussionen und vor allem das gemeinsame Voranschreiten, das dadurch möglich geworden ist.
Zum Ende des Jahres werfen wir mit dem letzten Newsletter im Jahr 2015 einen Blick in die Zukunft und beleuchten mit dem Paper „Understanding Modern Banking Ledgers through Blockchain Technologies: Future of Transaction Processing and Smart Contracts on the Internet of Money“ das Potenzial von Blockchain für den Finanzsektor.
“We need banking but we don’t need banks anymore”.
Vor 10 Jahren galt diese Aussage von Bill Gates noch als sehr vage. Die Einführung von PayPals P2P Payments im Jahre 2006 und Apples Präsentation des Iphones im Jahre 2007 führten jedoch zu einem ersten Paradigmenwechsel im Finanzsektor.
Heute steht der Finanzsektor vor einem weiteren, weitaus grösseren Paradigmenwechsel, bei dem Gates‘ Aussage immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Entwicklung und das Potential der Kryptowährung Bitcoin sind heutzutage unumstritten. In San Francisco bieten bereits über 100 Geschäfte Bitcoin-Zahlungen an, was die Einwohner potentiell unabhängiger von Banken macht. Bitcoin basiert auf der Blockchain-Technologie. Eine Blockchain ist eine dezentrale Datenbank, die alle Transaktionen, die innerhalb des Systems stattfinden, protokolliert. Somit hat jeder Nutzer des Netzwerks eine komplette Kopie aller je durchgeführten Transaktionen. Der grundlegende Paradigmenwechsel liegt darin, dass Geld nicht mehr von einer Bank A zu einer Bank B überwiesen wird, sondern jeder Nutzer im Netzwerk den Namen des Besitzers der Währung ändert. Sowohl die Transparenz und Sicherheit der dezentralen Datenbank durch den „Proof of Work“-Ansatz als auch die Bestimmung von Eigentum eines Bitcoins durch private kryptografische Schlüssel löst das „Double Spending“-Problem, welches eine frühere Einführung von Kryptowährungen verhindert hat.
Gerade bei internationalen Zahlungen zeigt Blockchain seine Vorteile gegenüber den bekannten Modellen. Auslandsüberweisungen dauern je nach Land bis zu 10 Tage und gehen mit sehr hohen Gebühren einher. Kunden können mit Bitcoin innerhalb von 10 Minuten Transaktionen in jegliche Länder tätigen. Die durchschnittlichen Gebühren für eine Transaktion liegen bei ca. 3 ct (abhängig vom Wechselkurs). Das Fintech Ripple, welches auf Basis von Blockchain währungsübergreifendes Settlement anbietet, ist ein erstes Beispiel dafür, wie Banken diese neue Technologie nutzen, um ihre eigenen Produkte und Services zu optimieren. Sie können bei Ripple auf einem privaten Blockchain-Netzwerk riesige Geldmengen über Ländergrenzen hinweg transferieren. Des Weiteren hat die SEC (US-Börsenaufsichtsbehörde für die Kontrolle des Wertpapierhandels) den Plan bewilligt, Wertpapiergeschäfte über die Blockchain-Technologie abzuwickeln. Dies sind nur zwei von vielen Beispielen, die das Potential von Blockchain für den Finanzsektor aufzeigen.
Die Adaption von technologischen Disruptoren wird ausschlaggebend für das weitere Bestehen von Banken im Finanzsektor sein. Auch das CC Sourcing beschäftigt sich intensiv mit dem Thema der Implementierung und Adaption von technologischen Disruptoren und wird in diesem Zusammenhang seine Ergebnisse im nächsten Workshop vom 24-26.02.2016 in Filzbach präsentieren.