Treiber und Potenziale von Digitalisierungsstrategien

Die Digitalisierung ist allgegenwärtig: auf dem Sofa, in der Schule, in den Filialen, am Arbeitsplatz. Diese Entwicklungen führen Unternehmen zur Fragestellung: „Wie viel Digitalisierung braucht es in der Kundeninteraktion?“
Der Artikel „Digitalization Strategy: Drivers, Potentials and the Road to Implementation – A Case from the Media Company Ringier“ von Jung et al. (2016) liefert eine Definition zum Begriff „Digitalisierung“, beschreibt im Detail die Elemente einer Digitalisierungsstrategie und untermauert mit einem Praxisbeispiel aus der Medienindustrie, anhand des Unternehmens Ringier, wie es ein Familienunternehmen schafft, diese Entwicklungen als Chance zu nutzen und eine Digitalisierungsstrategie zu forcieren.
Die Digitalisierung ist ein Enabler zur Umsetzung innovativer Business Models. Unterschiedliche Treiber sorgen dafür, dass die Digitalisierung immer mehr Einzug in die Prozesse und Kundeninteraktion hält. Dies führt einerseits zu neuen Potentialen, die ausgeschöpft werden können, andererseits stellt dies Unternehmen auch vor neue Herausforderungen:

  • Customers: Kunden haben die Möglichkeit, orts- und zeitunabhängig Informationen zu beziehen. Mittels Technologien wie Smartphones oder Tablets sind sie in der Lage, Informationen schneller zu vergleichen, zu teilen oder zu beziehen. Darüber hinaus fordern sie in der Interaktion mit einem Unternehmen eine durchgängige Customer Experience über sämtliche Kanäle.
  • Suppliers: Unternehmen sind gefordert, ihr Ecosystem zu erweitern und den Kunden umfassend mit Services zu bedienen. White Lable-Approaches oder andere Kooperationsmodelle ermöglichen die Erweiterung des Ecosystems.
  • Competitors: FinTechs drängen in den Markt und erzeugen dynamische Marktverhältnisse. Sie ermöglichen es, umfassende Bereiche der Kunde-Bank-Interaktion bis hin zu komplexen Prozessen zu verändern.
  • Employees: Einerseits müssen Mitarbeiter im Zuge der Digitalisierung andere Fähigkeiten mitbringen und damit in der Lage sein, digitalisierte Prozesse zu verstehen und zu bedienen. Andererseits fordern sie auch von Unternehmen, dass Technologien ihre Arbeitsschritte unterstützen (z.B. Tablet in der Kundenberatung).

Unternehmen unterscheiden sich in der Digitalisierung gemäss der Reife ihrer Digitalisierungsstrategie, d.h. inwieweit sie bereits die Digitalisierung leben oder Digitalisierungsinitiativen angedacht haben. Die Digitalisierungsstrategie beschreibt Guidelines entlang der Customer Experience, Organization & Culture, Business Model, Process Model sowie IT and Innovation und setzt damit die Vision operativ um (vgl. Abbildung).

Zusammenfassend lassen sich folgende Kernaussagen festhalten:

  • Die Digitalisierung ist als Enabler zur Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle zu verstehen. Es braucht einen bewussten Entscheid bzgl. des Digitalisierungsgrads im Front- und Back-Office.
  • Es stellt sich die Frage, wie im Zuge der fortschreitenden Entwicklungen der Digitalisierung die Geschäftsmodelle angepasst und weiterentwickelt werden. Digitalisierung verlangt nach agilen Geschäftsmodellen, die in der Lage sind, sich in der notwendigen Geschwindigkeit an aktuelle Gegebenheiten anzupassen.
Rebecca Nüesch

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