Die FINMA krebst in den Basel III Anforderungen zurück
Im Interview mit der NZZ hat FINMA Direktor Mark Branson über zwei für Banken relevante Initiativen gesprochen. Diese Vorstösse bedingen Änderungen in der heutigen Regulierung und Anpassung der jeweiligen Gesetze und Verordnungen.
Die erste Initiative betrifft alle Banken, die in die Kategorien 4 und 5 einteilt sind. Diese Banken sollen in der Umsetzung von den Basel III Vorschriften abgeschwächte Kennzahlen liefern. Begründet wird diese Abschwächung durch den Aufwand, welcher betrieben werden muss, um die Quoten errechnen zu können. Begrüssenswert, da die meisten dieser Banken solide aufgestellt sind und falls die Bank prognostiziert in Schräglage geraten sollte, so kann rechtzeitig reagiert werden, aber auch der (volks-)wirtschaftliche Schaden würde sich in Grenzen halten.
Die zweite Initiative beinhaltet ein Bonus/Malus System für Prüfgesellschaften. Ist beispielsweise eine Bank über die Jahre hinweg vorbildlich, so kann die Kadenz beispielsweise heruntergeschraubt werden. Grundsätzlich ist die Massnahme zu begrüssen, dass dort, wo nachhaltig stabile Verhältnisse vorhanden sind, auch der Überwachungsaufwand reduziert wird. Aber das öffnet auch Türen für Risiken:
– Plötzliche Änderung der Führungs- und Risikokultur
– Relevante disruptive Marktveränderungen deren Impacts
– Spätes Erkennen von bewusst falschem oder gar kriminellen Verhalten.
Zielführend könnte sein, dass für solche Musterschüler innerhalb der heutigen Kadenzen abwechslungsweise eine ordentlichen Überwachung eine Light-Überwachung mit Fokus auf Erkennung von Veränderungen in der Ausgangslage durchgeführt würden. So könnte die nachhaltige Sicherheit bei gleichzeitiger Nutzung von Effizienzpotenzialen gewährt werden
Zusammenfassend aus unserer Sicht ein sehr positives Signal aus Bern, dass Bestrebungen vorhanden sind, die den kleineren Instituten die Möglichkeit gibt, die knappen Ressourcen auf das Wesentliche zu fokussieren.