Big Data – Studie zur Anwendung in Unternehmen

Im Rahmen eines seiner Forschungsschwerpunkte beschäftigt sich das CC Sourcing mit dem Thema Big Data, also der nutzenbringenden, möglichst in Echtzeit erfolgenden Analyse grosser, polystruktureller Datenmengen. Die breit angelegte Studie der BARC zum Thema „Big Data Use Cases“ untersucht den aktuellen Stand und Anwendungspotentiale von Big Data in Unternehmen.

Die hohe und stetig steigende Nutzungsrate – bereits 44% der befragten Finanzunternehmen befinden sich in Umsetzungsprojekten – lässt auf umfassende Nutzenpotentiale schliessen. Hierzu gehören vor allem bessere Analysemöglichkeiten (55%), Vorhersagen (51%) und die integrierte Analyse unterschiedlicher Datenquellen (50%). Ein Grossteil gibt an, dass aus dem Einsatz von Big Data bessere strategische Entscheidungen (69%), eine optimierte Steuerbarkeit operativer Prozesse (54%) sowie ein besseres Kundenverständnis (52%) entstehen. Alles in allem kann festgehalten werden: Big Data hat Potential. Das unterstreichen auch die über 100 in der Studie gesammelten Use Cases quer durch das Unternehmen.

Doch neben diesen offensichtlich positiven Aspekten deckt die Studie auch Probleme und Hürden bei der Umsetzung auf. Unternehmen, in denen das Top Management nicht der primäre Treiber der Initiativen ist, weisen eine deutlich geringere Big Data-Verbreitung auf. Dies mag auch mit den Know-How-Defiziten zusammenhängen: Zwischen 48% und 53% der Unternehmen klagen über fehlendes fachliches bzw. technisches Wissen im Kontext Big Data. Die Folge ist, dass Initiativen versanden oder gar nicht erst aufkommen. Auch Datenschutz und -sicherheit ist ein Hinderungsgrund; viele Unternehmen sind sich schlicht nicht sicher, was zulässig ist und was nicht (jeweils knapp 50%).

Doch was genau ist zu tun? Dieses Thema erforscht das CC Sourcing im aktuellen Zyklus im Bereich Big Data. Eine wesentliche Grunderkenntnis ist, dass der Schlüssel zum Erfolg darin liegt, ein durchgängiges Framework für Big Data zu entwickeln. Dieses Framework muss die wesentlichen Erfolgsfaktoren adressieren, die das CC Sourcing im Rahmen der angewandten Forschung aus der Literatur und anhand  von Case Studies ermittelt hat:

  • Big Data braucht eine konsistente Strategie, d.h. was möchte ich erreichen, wie wird es organisatorisch umgesetzt (Management-Support, Verantwortlichkeiten, Kommunikation etc.) und welche technischen Gegebenheiten müssen geschaffen werden?
  • Der definitive Nutzen muss frühzeitig anhand von Beispielen und bestenfalls Quick Wins aufgezeigt werden. Dennoch ist es wichtig, dass Big Data Projekte nicht unbedingt mit einem positiven Business Case belegt werden müssen. Vielmehr geht es darum, auch Raum für Experimente zu lassen, wohlwissend dass einige Initiativen fehlschlagen werden. Dies hat sich schon damals im Bereich Social Media als sehr fruchtbar erwiesen.
  • Eine klare Kommunikation im Unternehmen ist erfolgskritisch. Innovation in diesem Bereich zentral zu treiben ist herausfordernd, viele Use Cases und Anwendungspotentiale liegen dezentral in den einzelnen Einheiten verborgen. Das Enabling muss jedoch von oben kommen.
  • Die Technologien sollten aufeinander abgestimmt gewählt werden. Nur so können Effizienz und Effektivität sichergestellt werden. Selten reicht eine Standardlösung, die derzeit präferierte Architektur ist ein Best-of-Breed-Ansatz.

Das Big Data Framework des CC Sourcing stellt sicher, dass diese und weitere Aspekte integriert, d.h. in Abhängigkeit zueinander, betrachtet werden. Dies ist zentral, denn selbst die besten Tools nützen nichts, wenn die Verantwortlichkeiten, Prozesse und der Top-Management-Support unzureichend sind. Analog ist auch umfassender Top-Management-Support wertlos, wenn das erforderliche Know-How und die Technologien fehlen.

Rebecca Nüesch

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